Peniel für Palästinenser und Israelis
- Asher Intrater
- Dec 9, 2022
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Die traditionelle Thora-Lesung der 49. Kalenderwoche erzählt die Geschichte der Versöhnung von Jakob und Esau in Genesis 33. Voraus geht Jakobs Kampf mit dem Herrn, worauf sein Name und seine Identität in “Israel” geändert werden (Genesis 32,29). In diesem Kapitel gibt es viele symbolische/prophetische Parabeln, besonders für jene, denen die Einheit von Juden und Arabern (v.a. Israelis und Palästinensern), die an Jeschua (Jesus) glauben, ein Anliegen ist. Ich möchte nur zwei kurz erwähnen.
Die erste ist in Genesis 33,10, als Israel (Jakob) zu Esau sagt: “Ich habe dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du bist mir wohlwollend begegnet.” רָאִיתִי פָנֶיךָ כִּרְאֹת פְּנֵי אֱלֹהִים וַתִּרְצֵנִי. In der Versöhnung von Juden und Arabern durch Jeschua gibt es eine Offenbarung und ein Zeugnis des Angesichts und der Gegenwart Gottes – sowohl für uns als auch für unsere Umgebung. Es ist ein Wortspiel um das Wort Peniel פניאל “Gottes Angesicht”. Jakob sieht Gottes Angesicht zuerst in seiner Begegnung mit dem Gott-Menschen in Kapitel 32, Vers 31, und dann wieder in der Versöhnung mit Esau in Kapitel 33, Vers 10.
Die zweite ist in Genesis 33,11, als Israel-Jaakov Esau seinen Segen gibt. Er kehrt damit sein früheres Verhalten von Kapitel 27 um, als er Esau den Segen gestohlen hatte. Jakob bittet Esau: “Nimm doch meinen Segen an, den man dir überbracht hat .” קַח־נָא אֶת־בִּרְכָתִי אֲשֶׁר הֻבָאת לָךְ . Als Jaakov nahm er sich den Segen durch Täuschung. Jetzt, als Israel, gibt er Esau Segen zurück durch Gnade.
Es gibt eine interessante Fortsetzung dieser Begegnungen. In Kapitel 35, Vers 29 begraben Jakob und Esau gemeinsam ihren Vater Isaak. Offensichtlich sind sie zu jener Zeit versöhnt. Und zudem erfahren wir im nächsten Kapitel (36), Verse 7-8, dass Jakob und Esau beide so gesegnet sind, dass das Land nicht mehr für beide ausreichte. So zog Esau freiwillig mit seinem ganzen Stamm über den Jordan in das Gebiet Edom und Seir, welches nach Gottes Plan von Anfang an sein Erbland war.
Dort vermehrten sich Esaus Nachkommen und wurden viele Stämme und Könige, ähnlich wie Israel. Auch das war Gottes Plan für Esau: Segen und Bestimmung parallel zu Israel. Wenn wir die Tiefe und Breite von Gottes Gnade verstehen, dann erkennen wir, dass es mehr als genug Segen für jeden gibt. Sogar die schlimmsten politischen, ethnischen und religiösen Probleme können so gelöst werden.
Als Jeschua-Gläubige sollten wir in der Identität von Israel (Prinz und Prinzessin Gottes) leben. Wir geben einander gerne unseren Segen; wir geben durch Gnade anstatt durch Täuschung zu nehmen. Und wir nehmen das Angesicht und Bild Gottes im Andern wahr. Der Herr helfe uns, dass wir in dieser Identität leben können und einander in Gnade begegnen. Auch wenn wir die ganz Nacht mit dem Gott-Menschen kämpfen müssen, um diese Haltung und Identität zu erlangen; und auch wenn wir dann “hinken” (32,25).