Baruch Haba
- Asher Intrater

- Nov 13
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Tikkun Global
Jerusalem, Israel

In Psalm 118,26 gibt es einen kurzen Satz, der sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Welt eine große Bedeutung erlangt hat. Auf Hebräisch lautet dieser Satz – ברוך הבא , baruch haba, „Gesegnet sei, der da kommt ...“
Yeshua und seine Jünger beziehen sich zweimal auf „Baruch haba": einmal bei seinem Einzug in Jerusalem
(Matthäus 21,9) und einmal am Ende seiner langen Zurechtweisung der religiösen Führer (Matthäus 23,39).
Bei Yeshuas Einzug in Jerusalem ritt er auf einem Esel in Erfüllung der Prophezeiung in Sacharja 9,9. Seine Jünger säumten die Straßen, als er einzog. Diese Erklärung war eine Einladung, die zu jenem Zeitpunkt nicht erfüllt wurde – nämlich, dass er seinen Platz als König und Messias in Jerusalem einnehmen sollte.
Matthäus 21,9
Die Volksmenge ging vor ihm her und folgte ihm nach und rief: „Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei der, der im Namen YHVH kommt.”
Das zweite Mal wurde „Baruch Haba“ in Yeshuas Prophezeiung über die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und seinen zukünftigen Wiederaufbau verwendet. Hier tadelte Jeschua die Pharisäer dafür, dass sie ihn ablehnten, und versprach auch, dass er zurückkehren würde, wenn das Volk „Baruch Haba” rufen würde.
Matthäus 23:37-39
O Jerusalem, ... dein Haus wird dir verwüstet bleiben; ... du wirst mich nicht mehr sehen, bis du sagst: „Gesegnet sei der, der im Namen YHVH kommt.”
Unter den modernen Juden wurde dieser Satz in den 1990er Jahren durch die Lubawitscher Chassidim bekannt, die verkündeten, dass ihr Rabbiner Menachem Schneerson der Messias sei. Er verstarb im Juni 1994. Seine Anhänger bringen weiterhin in Jerusalem und Israel Plakate mit seinem Porträt und der Aufschrift „Gesegnet sei der, der kommt, König Messias“ an.
Sie interpretieren Psalm 118 als Bezugnahme auf den Messias, so wie es auch in den Evangelien verstanden wird (außer natürlich, dass sie ihren „Kandidaten“ für den Messias austauschen).
Religiöse Juden lesen Psalmen während der biblischen Feiertage. In Israel werden Psalmen auch in Krisenzeiten und bei besonderen Anlässen laut vorgelesen. Daher ist eine öffentliche Lesung von Psalm 118 in einer zukünftigen nationalen Krise gut vorstellbar.
In der Matthäus-Version bezieht sich Jeschua bei seinem Einzug in Jerusalem auf einen anderen Vers aus Psalm 118: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden” – Matthäus 21,42. Psalm 118 verlangt, dass jeder, der als Messias in Jerusalem willkommen geheißen werden will, zuerst wie ein „Stein” sein muss, der von den „Bauleuten” (religiösen und politischen Führern) verworfen wurde. Zuerst verworfen – dann willkommen geheißen.
Jeschuas Einzug in Jerusalem war nur eine teilweise Erfüllung. Es wird einen weiteren Tag geben, an dem er erneut in Jerusalem einziehen wird. Dies wird wahrscheinlich in einer Zeit nationaler Krise an einem biblischen Feiertag geschehen, an dem öffentlich aus den Psalmen gelesen und „Baruch Haba“ gerufen wird.


