Das Alte Testament in der Offenbarung des Johannes – Teil 1
- Asher Intrater

- Oct 5
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Tikkun Global
Jerusalem, Israel

Hier sind drei einfache Prinzipien, um die Heilige Schrift, das „Wort Gottes“ zu verstehen:
Sie ist vom Anfang bis zum Ende konsistent – von Genesis bis zur Offenbarung.
Die zentrale Person in der gesamten Heiligen Schrift ist Jeschua (Jesus) – der Sohn Gottes und der Sohn Davids.
Die Bibel meint wirklich, was sie sagt, und zwar in einem wörtlicheren Sinn, als die meisten Menschen denken.
Ein Beweis für diese Schlussfolgerungen findet sich in den Hinweisen auf das Alte Testament in der Offenbarung. Hier folgt ein kurzer Überblick:
Engel JHWH
In Offenbarung 1 bezeichnet sich Jeschua selbst als „Anfang und Ende“. Im Hebräischen ist das Wort „Anfang“ identisch mit dem Namen des Buches Genesis. Jeschua ist von Genesis bis Offenbarung derselbe.
Die Beschreibung Jeschuas in Offenbarung 1,13-16 entspricht der des Mannes von Feuer, der Daniel in Kapitel 10,4-7 des Buches Daniel erscheint. Derjenige, der Johannes erschien, war derselbe, der Daniel erschien. Offenbarung 1 soll zeigen, dass Jeschua der Engel JHWH ist, der im gesamten Alten Testament erscheint [gemeint ist der Engel des Herrn, Anm. des Übersetzers].
Tempelsymbolik
Die Ereignisse in der Offenbarung enthalten viele sprachliche Bilder, die mit dem jüdischen Tempel in Verbindung stehen. Moses erbaute die Stiftshütte und David den Tempel nach einem himmlischen Vorbild (2. Mose 25,40; 1. Chronik 28,11). In Offenbarung 11,19 und 15,8 sah Johannes das himmlische Heiligtum. Der Tempel in Jerusalem wurde nach dem Vorbild der ewigen, geistlichen Dinge erbaut, die Johannes in der Offenbarung sah.
In Offenbarung 1 und 2 steht Jeschua mitten unter goldenen Leuchtern. Diese Leuchter sind die himmlische Version des Tempelleuchters. Sie repräsentieren Jeschua inmitten der Sieben Gemeinden (der wahren Kirche), entflammt von der Herrlichkeit Gottes.
Die Zornesschalen in Offenbarung 16 ähneln den Schalen, die die Priester beim Tempeldienst benutzten.
Der Weihrauch in Offenbarung 8,3-5 repräsentiert die Gebete der Heiligen und ist eine prophetische Vollendung des im Tempel dargebrachten Weihrauchs. Der Weihrauch im Tempel und die Gebete der Heiligen stiegen gemeinsam während des Priesterdienstes von Zacharias auf, der der Vater von Johannes dem Täufer war (Lukas 1,10).
Die Zusammenwirken dieser drei Dinge – Erscheinen von Engeln, Gebete der Heiligen und jüdischer Priesterdienst – könnte in der Endzeit wiederkehren, falls der Tempel in Jerusalem wiederaufgebaut wird, wie es in Offenbarung 11,1-2 angedeutet wird, wo Johannes aufgefordert wird, die Vorhöfe des Tempels zu vermessen.
Himmlische Anbetung
In der Offenbarung werden sieben Episoden gemeinsamer himmlischer Anbetung beschrieben:
„Heilig, heilig, heilig“ – Offb. 4,8-11
„Würdig ist das Lamm“ – Offb. 5,9-14
„Das Heil gehört…“ – Offb. 7,10-12
„Herr, allmächtiger Gott“ – Offb. 11,17-18
„Groß und wunderbar“ – Offb. 15,3-4
„Heil und Herrlichkeit“ (Die Hure wird gerichtet) – Offb. 19,1-2
„Der Herr regiert“ (Die Braut macht sich bereit) – Offb. 19,6
Die Heiligen auf Erden beten in Harmonie mit den Engeln im Himmel an. Diese himmlische Anbetung ist auch eine Harmonie zwischen der Anbetung des alten Israel und der Anbetung der Kirche der Endzeit: Offenbarung 15,3 – „Sie singen das Lied des Mose und das Lied des Lammes.“
Blasen der Posaunen
Die sieben Schofarhörner (Posaunen) aus Offenbarung 8–11 sind eine Parallele zu den Posaunenstößen in der Schlacht von Jericho (Josua 6). Posaunen sind kein prophetisches Zeichen dafür, dass wir den Planeten Erde verlassen, sondern ein Signal dafür, ihn zu erobern (wie es in Offenbarung 11,15 beschrieben wird, als die siebte Posaune ertönt). Die Posaunen der Offenbarung sind eine prophetische Ankündigung der baldigen Wiederinbesitznahme des Planeten Erde durch Jeschua (Josua) und sein Heer von Heiligen.
Die Posaunen der Offenbarung sind mit dem Fest der Posaunen verbunden [siehe die Anweisung Gottes in 3.Mose 23,23-24, am ersten Tag des siebten Monats die Posaunen zu blasen; dieses jüdische Fest wird heute im allgemeinen Rosch Haschana genannt, Anm. des Übersetzers]. Die Bedeutung dieses Festes wird sich in den Trübsalgerichten der Offenbarungsposaunen erfüllen. Die Feste Israels sind „festgesetzte Zeiten“, die sowohl in der Zukunft als auch in der Vergangenheit prophetische Bedeutung haben.
Parallelen zum Passahfest
Die Plagen in Offenbarung 15-16 entsprechen den Plagen in Exodus 7-11. Die Konfrontation von Moses und Aaron mit der Regierung des Pharao gleicht der Konfrontation der beiden Zeugen mit dem Antichristen (Offenbarung 11, 13). Die Plagen der Offenbarung sind keine Angriffe des Antichristen auf die Heiligen, sondern Gottes Gerichte über dämonische Mächte (Exodus 12,12).
Das Volk Israel wurde während der Plagen in Goschen beschützt, als Zeugnis für Ägypten. Ebenso werden die Heiligen während der Grossen Trübsal nicht hinweggenommen, sondern auf übernatürliche Weise vor den Gerichten geschützt werden, als Zeugnis für die unerlöste Welt (Exodus 9,6 und 10,23; Offenbarung 7,3).
Alttestamentliche Propheten
Die Siegel in Offenbarung 5-8 sind dieselben wie die Siegel Daniels (8,26; 12,4.9). Daniel empfing Prophezeiungen über die Endzeit, die zu seiner Zeit jedoch kaum zu verstehen waren. Die Bedeutung der Prophezeiungen war versiegelt. Heute beginnt Gott, seine Absichten für die Endzeit zu offenbaren. Die Siegel werden geöffnet.
Die prophetische Symbolik der Offenbarung ist kein losgelöste Mystik, die „aus dem Nichts kam“, sondern Höhepunkt und Vollendung der Worte aller vorhergehenden Propheten.
Der Thron, das juwelenartige Firmament und die vier Geschöpfe in Offenbarung 4 sind dieselben wie in Hesekiel 1.
Die verherrlichte Braut in Offenbarung 12 und 21 hat Vorläuferinnen in der Tochter Zion und allen gottesfürchtigen Frauen Israels (Hosea 2,19).
Die Tiere in Offenbarung 13 haben ihre Vorgänger in den Tieren, die in Daniel Kapitel 3, 7 und 8 beschrieben werden.
Die Ernten in Offenbarung 14 sind eine Fortführung der Erntegesetze der Thora.
Die Hure in Offenbarung 17 hat Vorläuferinnen in Isebel und allen gottlosen Frauen Israels.
Das Gericht über Babylon in Offenbarung 17-18 ist eine Fortsetzung der Gerichte über alle Nationen, die von allen Propheten Israels festgehalten wurden.
Der Drache in Offenbarung 20,2 wird als Satan und als die Schlange in Genesis 3 bezeichnet.
Der Plan des Reiches Gottes beginnt wie ein kleiner Same im Buch Genesis und wächst in verschiedenen Stadien, bis er im Buch der Offenbarung seine endgültige Erfüllung findet. (Fortsetzung in Teil 2).
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