Das Alte Testament in der Offenbarung des Johannes – Teil zwei
- Asher Intrater

- Sep 30
- 4 min read
Tikkun Global
Jerusalem, Israel

Wahrer Krieg bei Seinem zweitem Kommen
In Offenbarung 19 sehen wir Jeschua als Oberbefehlshaber zurückkehren, gefolgt von den Engelsheeren. Offenbarung 19,11…14 – „Ich sah den Himmel aufgetan, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß […] richtet und führt Krieg […]. Die Heere des Himmels … folgten ihm auf weißen Pferden.“
In Josua 5,13-15 erschien Jeschua Josua als Befehlshaber, doch wir sahen keine Heere bei ihm. In 2. Könige 6,17 sah Elisa die Heere des Himmels, aber es war kein Befehlshaber bei ihnen.
Offenbarung 19 ist eine Auflösung von Josua 5 und 2. Könige 6. Der historische Kontext von Josua ist ein Krieg gegen die Kanaaniter; in 2. Könige ist es der Kampf gegen die Aramäer. Ohne diesen Kontext könnte man die himmlischen Schlachten in Offenbarung 19 missverstehen und meinen, dass zu dieser Zeit kein wirklicher Krieg stattfinde.
Sacharja 14 beschreibt die irdische Seite der Schlacht: Die Nationen der Welt greifen Jerusalem an (Vers 2): Jeschua kehrt zurück, um gegen sie zu kämpfen (Vers 3); Seine Füße stehen auf dem Ölberg (Vers 4); Er wird von einer himmlischen Armee begleitet (Vers 5). Die Offenbarung vermittelt die himmlische Sicht; die hebräischen Propheten die irdische. Wir brauchen beides, um das Gesamtbild zu verstehen.
Es werden vier Armeen beteiligt sein, drei große und eine kleine. Es wird eine große Armee von Engeln geben, eine große Armee von Dämonen, eine große Armee der Nationen und eine kleine Armee in Israel. [Sie können sehen, warum es so entscheidend ist, für die messianischen Gläubigen in der israelischen Armee zu beten.] Offenbarung 12:7 – „Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel.“ Michael ist ein Engelbefehlshaber, dessen Aufgabe es ist, für das Volk Israel zu kämpfen (Daniel 12:1).
Die Wiederherstellung des Garten Eden
Offenbarung 6,14 beschreibt den Himmel, wie er sich wie eine Buchrolle zusammenrollt. Offenbarung 6 zitiert Jesaja 34,4: „Und alles Heer der Himmel zergeht. Und der Himmel wird zusammengerollt wie eine Buchrolle.“
Offenbarung 19,15 beschreibt, wie Jeschua die Trauben des Zorns Gottes zertritt. Dies ist ein Zitat aus Jesaja 63,3: „Ich habe die Kelter allein getreten … . Ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meiner Erregung. Und ihr Saft spritzte auf meine Kleider… .“
Offenbarung 21,1 beschreibt einen neuen Himmel und eine neue Erde. Offenbarung 21 zitiert Jesaja 65,17: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde.“
Offenbarung 21,23 beschreibt das Neue Jerusalem als einen Ort, wo weder Sonne noch Mond scheinen müssen. [Hinweis: Es heißt nicht, dass es keine Sonne mehr geben wird, sondern dass das Sonnenlicht nicht mehr nötig sein wird, um die Stadt zu erleuchten.] Offenbarung 21 zitiert Jesaja 60,19: „Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller schein der Mond dir leuchten;“
Offenbarung 21,12 beschreibt das Neue Jerusalem mit zwölf Toren, die nach den Stämmen Israels benannt sind. Offenbarung 21 zitiert Hesekiel 48,31: „…die Tore der Stadt heissen nach den Namen der Stämme Israels-, drei Tore nach Norden zu: ein Tor für Ruben, ein Tor für Juda…“
Die Beschreibung des Neuen Jerusalems in Offenbarung 21 enthält zahlreiche Zitate aus Jesaja, Hesekiel und Sacharja. Der Kontext all dieser Beschreibungen ist die Wiederherstellung Israels und die Errichtung des messianischen Königreichs auf Erden. Ohne diesen Kontext würde die Offenbarung falsch verstanden werden - als hinduistisches Nirvana oder Weltraumfantasie aus Hollywood.
Viele wohlmeinende Christen betrachten das Buch der Offenbarung eher als abgehobene Halluzination denn als biblische Botschaft der Wiederherstellung. Aus diesem Grund ist der Fluss der Endzeitprophezeiungen im Buch der Offenbarung für die meisten Menschen leider irrelevant geworden, obwohl sie gerade für unsere Generation wegbereitend für die evangelistische Botschaft sein sollte.
Offenbarung 22 beschreibt einen Strom des Lebens, eingesäumt von Bäumen, die Früchte tragen. Dies ist eine Fortsetzung der Prophezeiung in Hesekiel 47,1-12. Es ist auch ein Verweis auf den Garten Eden in Genesis 2. In der Offenbarung beschreibt Johannes eine Wiederherstellung Edens, nicht einen Ersatz der Schöpfung. Die Ersatztheologie ist falsch, nicht nur in Bezug auf Israel, sondern in Bezug auf Gottes Absichten für den gesamten Planeten. Gott ist auf die Wiederherstellung bedacht, nicht auf die Ersetzung.
Das Ende vor dem Anfang geplant
Die wichtigsten Aspekte des alttestamentlichen Kontexts der Offenbarung finden sich in den letzten Kapiteln. Die Bibel ist nicht nur von Anfang bis Ende widerspruchsfrei, sondern weist auch eine perfekte Symmetrie auf. Die letzten drei Kapitel der Offenbarung spiegeln die ersten drei Kapitel des ersten Buches Mose wider.
Zu Beginn des ersten Buchs Mose finden wir die Schöpfung, die Bepflanzung des Gartens Eden, die Hochzeit von Adam und Eva und den Sieg der Schlange. Am Ende der Offenbarung finden wir die neue Schöpfung, die Wiederherstellung des Gartens Eden, die Hochzeit von Jeschua und seiner Braut und den Sieg über die Schlange. Im ersten Buch Mose sündigt der Mensch. In Offenbarung 20 (das drittletzte Kapitel) wird die Sünde beim Weltgericht endgültig verurteilt. [Offenbarung 20 erklärt, dass die Schlange in 1. Mose 3 in Wirklichkeit Satan war.]
Kein vernünftiger Ingenieur, Architekt oder Bauunternehmer würde jemals den ersten Ziegelstein legen oder den ersten Spatenstich setzen, bevor nicht jede einzelne Schraube, jedes einzelne Kabel und jedes einzelne Detail des Gebäudes bereits im schriftlichen Bauplan festgelegt wäre. Bevor Gott jemals sagte: „Es werde Licht“, hatte er das Ende des Buchs der Offenbarung bereits geplant. Die Rabbiner sagen, dass die Thora und der Messias vor der Schöpfung im ersten Buch Mose existierten.
Gott plante sein Königreich „vor Grundlegung der Erde (Matthäus 25:34, Epheser 1:4, 1. Petrus 1:20, Offenbarung 13:8).“ Ein anderes rabbinisches Sprichwort lautet: „Was zuletzt getan wird, ist zuerst geplant.“ Alles in der Genesis wurde bereits im Hinblick auf die endgültige Vollkommenheit der Offenbarung getan. Bevor Gott die ersten Seiten seines Buches schrieb, hatte er für die letzten Kapitel ein Happy End geplant.


