Die Menora
- Asher Intrater

- Dec 12
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Tikkun Global
Jerusalém, Israel

Die Bibel spricht auf drei Ebenen über die Menora bzw. den Leuchter: eine in der Tora, eine in den Propheten und eine im Neuen Bund. Mose erhielt den Auftrag, einen siebenarmigen goldenen Leuchter zu bauen und ihn im Heiligen Raum der Stiftshütte aufzustellen (2. Mose 25,31–40). Die Priester waren verpflichtet, den Leuchter zu pflegen, doch es gab keine eindeutige Lehre über die geistliche Bedeutung der Menora. Es handelt sich um einen Leuchter, der der Überlieferung nach von den Makkabäern wieder eingeweiht wurde und auf den sich das Chanukka-Fest bezieht. Der Leuchter zu Chanukka heißt auf Hebräisch Chanukkia. Er hat neun Lichter (acht für die Tage des Festes und eines, um die übrigen anzuzünden). Er ist keine Nachbildung der Menora der Stiftshütte, hat aber in der jüdischen Tradition dennoch eine gewisse repräsentative Bedeutung für diese Menora bekommen.
Auf der zweiten Ebene sah der Prophet Sacharja eine Vision einer mystischen Menora mit zwei Olivenbäumen, je einer zu jeder Seite. Dieses Bild symbolisierte die Wiederherstellung Zions und des Tempels durch die Kraft von Gottes Gnade und Geist (Sacharja 4,1–10). Diese Vision prägte das Design von Symbol und Staatssiegel des modernen Israel.
Die dritte Ebene befindet sich im Buch der Offenbarung, in dem Johannes eine übernatürliche Vision von Jeschua in verherrlichter Gestalt hat, der mitten unter sieben Leuchtern steht. Diese sieben Leuchter repräsentieren die sieben Gemeinden Kleinasiens (Offenbarung 1,12.20) und stehen sinnbildlich für die Vielzahl an Strömungen und Gemeindetypen, die die internationale Ekklesia ausmachen.
So wie der mosaische Leuchter seinen Ausdruck in der jüdischen religiösen Tradition fand, so fand Sacharjas prophetische Vision ihren Ausdruck im modernen Zionismus – und Johannes’ Vision zeigt Menschen aus jedem Stamm, jeder Sprache und Nation, die durch Gottes Macht in seine Herrlichkeit hineingezogen werden.


