Jerusalem-Tag
- Asher Intrater
- May 27, 2022
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Updated: May 28, 2022

Am 29. Mai ist in Israel der “Jerusalem-Tag” (beginnend am Abend des 28. Mai). Man feiert die Befreiung Jerusalems (im hebräischen Kalender) am 4. Juni 1967. Die Rückkehr des jüdischen Volkes und die Rückeroberung Jerusalems hatte Jeschua (Jesus) prophezeit in Lukas 21,24. (Siehe auch Sacharja 12,6).
Leider sehen islamische Dschihadisten und säkulare Humanisten dieses Ereignis nicht als Befreiung, sondern als Besetzung. Die Angelegenheit des jüdischen Eigentumsrechts bezüglich Jerusalems ist zum kontroversesten Thema der internationalen Politik geworden. Die Tatsache, dass diese Angelegenheit das Zentrum des Konflikts werden würde, wurde auch prophezeit in Sacharja 12,2-3.
Juden, Christen und Muslime sehen in Abraham ihren Glaubensvater. Der biblische Bericht beginnt in Genesis 12,1 mit Gottes Weisung an Abraham, an einen Ort zu gehen, den er nicht kannte. Dieser Ort war Jerusalem, auch bekannt als Berg Morija. Dort sollte Abraham Isaak „opfern“ (Genesis 22). Nach islamischem Glauben opferte Abraham nicht Isaak, sondern Ismael.
Rabbinische Kommentare zu Genesis 12,1 merken an, dass "alle Wege Abrahams nach Jerusalem führten." Jerusalem (oder Zion) wird über 800 mal in der Bibel erwähnt. Im Koran wird es nicht ein einziges mal genannt. Muslime sehen Mekka als ihre "Heilige Stadt" an. Wenn Muslime in Ostjerusalem beten, wenden sie ihren Rücken und ihre Füße dem Tempelberg zu und beugen sich Richtung Mekka.
Jerusalem wird von den hebräischen Propheten als religiöses und politisches Zentrum des Messianischen Reiches gesehen (Jesaja 2,1-4; Micha 4,1-8). Es war die Hauptstadt von Davids und Salomons Königreich und der Ort des Tempels. In der Apokalypse des Johannes wird Jerusalem als der Ort beschrieben, wo Himmel und Erde sich vereinen und der Garten Eden wiederhergestellt wird (Offenbarung 21,2+10; 22,2).
In der christlichen Tradition wird der himmlische Aspekt Jerusalems betont, während die jüdische Tradition sich auf das irdische Jerusalem fokussiert. Hier sind ein paar Beispiele dafür, wie zentral Jerusalem in der jüdischen Kultur ist (Begon, Machon Meir):
1. Im jüdischen Gebetbuch ist in den 18 täglichen Gebeten die Wiederherstellung Jerusalems als Stadt Davids enthalten.
2. Das Pessachmahl (Seder) wird beendet mit dem Wunsch: "Nächstes Jahr in Jerusalem."
3. Jede jüdische Hochzeit schließt mit dem Zerbruch eines Glases und der Proklamation: "Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich an dich nicht mehr denke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe" – Psalm 137,5-6.
4. Im täglichen Segen nach dem Essen beten religiöse Juden für die Wiederherstellung Jerusalems.
5. Auf der ganzen Welt sind jüdische Synagogen so gebaut, dass der Thoraschrein und die Gebetsrichtung nach Jerusalem weisen.
In den Schriften des Neuen Bundes hat Jerusalem ebenso einen wichtigen Platz. Prophezeiungen über das Kommen Jeschuas wurden im Tempel in Jerusalem verkündet (Lukas 1,10-11; 2,25; 2,36). Jeschua wurde in Jerusalem beschnitten (Lukas 2,21). Jeschua reinigte den Tempel und lehrte dort (Lukas 19,45; 20,1). Er wurde in Jerusalem gekreuzigt und stand dort von den Toten auf. In Jerusalem fuhr er in den Himmel auf und dort wird er wiederkommen, wie er verheißen hat (Apostelgeschichte 1,10-11).
In Jerusalem wurde der Heilige Geist auf die ersten Jünger ausgegossen (Apostelgeschichte 2,1-4), und von dort aus begannen sie ihre Mission der Weltevangelisation (Apostelgeschichte 1,8). Das Apostelkonzil in Jerusalem galt als Zentrum der geistlichen Autorität für die ersten Kirchen auf dem Erdkreis (Apostelgeschichte 15,6; 22; 30).
Die Bedeutung Jerusalems im Neuen Bund ist nicht nur darin begründet, was vor 2000 Jahren geschah. Jerusalem spielt auch eine wichtige Rolle in den Prophetien über die Zukunft und bei der Wiederkunft des Messias. Von Jerusalem wird Erweckung ausgehen in die ganze Welt (Apostelgeschichte 2,17). In Jerusalem wird die endzeitliche Messianische Bewegung rufen: "Gepriesen sei er, der kommt im Namen des Herrn!" – Matthäus 23,39 – und Jeschua einladen wiederzukommen.
Die Tatsache, dass Jeschua nach Jerusalem zurückkehren wird und dass die Messianische Erweckung in Jerusalem seiner Wiederkunft vorausgehen wird, gibt dieser Stadt noch mehr Bedeutung, als das, was geschah in Davids Königreich, in den Evangelien und in der frühen Kirche. Gottes Plan für die Menschheit kommt in Jerusalem zu seinem Höhepunkt.
Aus diesem Grund ist Jerusalem heute so umstritten, sowohl politisch als auch geistlich. Alle Prophezeiungen über die Endzeit sprechen von einer Zeit der Bedrängnis, deren Höhepunkt ein großer Krieg sein wird, in dem alle Nationen Jerusalem angreifen werden (Sacharja 14,1). Dann wird Jeschua wiederkommen. Seine Füße werden auf dem Ölberg stehen (Sacharja 14,4). Er wird alle Nationen zerstören, die gegen Jerusalem gekämpft haben (Sacharja 12,2; 9; 14,3; 12), und ein Königreich des Friedens und des Wohlergehens aufrichten (Jesaja 2,4; Micha 4,4-6; Joel 4,17-18; Sacharja 14,14).
Der Kampf um Jerusalem dreht sich nicht in erster Linie um eine Stadt. Jerusalem repräsentiert die Hauptstadt von Jeschuas Reich, Seine Autorität auf Erden. Die Kontroverse hat zu tun mit Gottes Recht zu bestimmen, wer wie regieren soll auf diesem Planeten. "Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten" – Psalm 2,2.
Gott hat einen Mann (Jesus) und einen Ort (Jerusalem) ausgewählt. Die Ablehnung eines der beiden oder beider ist letztendlich eine Ablehnung von Gottes Autorität. Die Herrschaft Jesu und die Stadt Jerusalem sind die Konfrontationspunkte zwischen der Autorität Gottes und der Rebellion der Menschheit. "Ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion" – Psalm 2,6. Es ist Gottes Recht zu wählen, wer wie regieren soll (Psalm 132,13; 17).
Ich lade euch ein, mit uns zusammen den "Jerusalem-Tag" zu begehen und zu "beten für den Frieden Jerusalems; Wohlergehen soll es denen, die dich lieben" – Psalm 122,6.