„Nasi“ – Erhöht
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„Nasi“ – Erhöht


Das hebräische Verb „nisa“ – נישא – bedeutet „erhöht, erhaben“. Zu diesem Wort gibt es in Jesaja eine wunderschöne Versreihe. In Jesaja 2,11-17 wird alles, das erhaben ist und den Herrn nicht verherrlicht, erniedrigt. In Jesaja 6,1-3 gibt es einen verherrlichten König, der erhaben ist, auf dem Thron Gottes sitzt und von Engeln angebetet wird, die „heilig, heilig, heilig“ rufen. In Jesaja 52,13-53,12 ist der Diener des Herrn hoch und erhaben inmitten von Leiden und Schmerz.


Ist der Herr erhaben und herrlich oder ist Er erhöht und leidend? Die Antwort ist natürlich, dass Er beides ist. In Jesaja 57,15 werden die beiden Bilder miteinander verbunden, da der Herr sowohl erhöht ist, als auch bei den Gedemütigten und Niedergedrückten wohnt.


Die Vorstellung einer „Erhöhung“ des dienenden Königs wird im Neuen Bund erweitert. Johannes weist darauf hin, dass Jeschua (Jesus) am Kreuz „erhöht“ wird, um alle Menschen zu retten (Johannes 3,14; 8,28; 12,32-34). In Apostelgeschichte2,33 wird beschrieben, wie Jeschua bei Seiner Himmelfahrt in den Himmel emporgehoben wurde, und in Epheser 1,21 und 4,10, wie Er über allen Mächten und Gewalten thront. In Hebräer 7,26 wird der Messias, der heilig und von der Sünde getrennt ist, als unser geistlicher Hohepriester in den Himmel erhoben.


Wenn die Vokale in „nisa“ vertauscht werden, entsteht daraus „nasi“ – נשיא – und das Verb verwandelt sich in ein Substantiv mit der Bedeutung „derjenige, der erhöht wird“. Im modernen Hebräisch bezeichnet das Wort „nasi“ einen Präsidenten, wie zum Beispiel Schimon Peres oder Ronald Reagan. In der mittelalterlichen Geschichte war der Nasi das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde im Exil oder das Oberhaupt des religiösen Gerichts. Jehuda, der Nasi, der Fürst, gab die Mischna (den ersten Teil des Talmud) heraus.

Am Ende des Buches Hesekiel gibt es eine ausführliche prophetische Beschreibung des tausendjährigen messianischen Königreiches auf Erden. Die zentrale Figur in diesen Kapiteln ist ein mysteriöser König. Er wird oft „der Fürst“ genannt. Aber im Hebräischen heisst das Wort in all diesen Kapiteln nicht „Fürst“, sondern „Nasi“.


Es ist möglich, dass Hesekiel sich auf die Prophezeiungen im Buch Jesaja bezog. Der herrliche und heilige König, der in Jesaja 6 erhöht wird, ist derselbe wie der erhöhte und leidende Diener in Jesaja 53, und er ist auch der messianische König, der „Nasi“ in dem Königreich, das Hesekiel beschreibt. Jeschua ist der Nasi, der leidende Diener und der verherrlichte König. Er ist der „Erhöhte“. Wenn wir Ihn erheben, wird Er alle Menschen zu sich ziehen (Johannes 12,32).

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