Überraschende Psalmen
- Ariel Blumenthal

- Mar 24, 2023
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Anfänge sind wichtig. Sie sind grundlegend. In Apostelgeschichte 2 wurde der Heilige Geist an Schavuot/Pfingsten ausgegossen und die Gemeinde war geboren. In den nächsten 2,5 Kapiteln verkünden die Jünger (hauptsächlich Petrus) das Evangelium mehrmals allen Juden, die sich in Jerusalem versammelt haben. Als Juden, die Juden predigen, mussten sie eine Art gerichtliches Beweisverfahren führen, um Jeschuas Recht, der Messias genannt zu werden, durch das Zitieren und Interpretieren der hebräischen Schriften zu beweisen, die ihn prophezeiten. Es gab kein Neues Testament, aus dem sie zitieren konnten, nur das „Alte“ Testament (AT, Tenach, Hebräische Schriften) und die Worte Jesu, die sie direkt von Ihm gehört hatten.
In diesen frühesten Verkündigungen des Evangeliums zähle ich neun direkte Zitate aus dem AT. Erstaunlicherweise stammen sechs davon – zwei Drittel – aus dem Buch der Psalmen: Nicht aus der Thora (den fünf Büchern Mose) und nicht aus den sogenannten prophetischen Büchern. Sondern aus den Psalmen, einer Sammlung hingebungsvoller Gebete und Lieder der Anbetung Gottes.
Dasselbe finden wir im Buch der Hebräer. Dieser Brief enthält ungefähr 30-35 direkte Zitate aus dem AT, und nach meiner Zählung stammen 14 davon aus den Psalmen! Denke darüber nach: Wir sind so daran gewöhnt, die grundlegende Natur der Tora und der Propheten als Fundament zu sehen, und das ist sie auch. Aber wenn es darum ging, das Evangelium zu verkünden und die ersten jüdischen Gläubigen zu lehren, steht das Buch der Psalmen an erster Stelle!
Man kann die Psalmen somit als eine dritte, „alles zusammenfassende“ Kategorie der Schriften sehen, die all die erstaunlichen messianischen Prophezeiungen abdeckt, die in den Schriften zu finden sind – mehr als in der Thora oder den Prophetenbücher wie Jesaja, Jeremia usw.
Jeschua wiederum hielt diese alle auf gleicher Augenhöhe:
Er sprach aber zu ihnen: „Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses' und den Propheten und Psalmen.“ (Lukas 24:44, Elberfelder Bibel, Hervorhebung hinzugefügt)
Was kann uns das alles lehren? Erstens müssen wir das gesamte AT gleichermaßen und in seiner Gesamtheit studieren und uns nicht zu sehr auf die Thora (die ersten fünf Bücher) konzentrieren, wie im Judentum und einigen jüdischen Wurzelbewegungen. Zweitens weist es auf die organische Verbindung zwischen Lobpreis, Anbetung und Prophetie hin. Die meisten Psalmen, die von den Jüngern – und im Hebräerbrief – zitiert werden, sind Lieder des Gebets und der Anbetung Gottes. Und dann beginnt der Psalmist ganz plötzlich zu prophezeien, und oft spricht Gott sogar durch die Stimme und den Stift des Psalmisten in der ersten Person! (Zum Beispiel Psalm 16:8-11; 132:11-12; 110:1-4; 118:22-23; 2:1-2; 2:7; 45:6-7; 8:4-6 ; 22:2; 95:7-11; 40:6-8 …)
Es ist eine einfache Formel: Wenn Gottes Volk – sowohl individuell als auch gemeinschaftlich – Ihm sein Herz widmet, Ihm und über Ihn singt und Musik macht, dann kommt das Feuer des Heiligen Geistes, um das Lobpreisopfer zu „verzehren“. Sein Volk wird vom Geist erfüllt und beginnt, die Dinge Gottes mit Kraft und „Salbung“ zu prophezeien. Diese Formel galt nicht nur in biblischer Zeit. Sie ist heute genauso wahr wie damals. Jeder Gläubige muss sich solchen regelmäßigen Zeiten widmen – allein, in Familien und bei Versammlungen, Gebetshäuser usw. – und erwarten, dass der Heilige Geist uns mit Träumen, Visionen, Worten, Schriftstellen, Einsichten, Worten der Erkenntnis usw. erfüllt … All dies ist der Geist der Prophezeiung, der von unserem Herrn und Retter Yeshua, dem Messias, zeugt (Offenbarung 19:10).
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