Bietet diese Untersuchung die Möglichkeit, die Beschuldigten zu hören?

Auf jeden Fall. Ein Schlüsselaspekt biblischer Gerechtigkeit ist ein faires Verfahren sowohl für mutmaßliche Opfer als auch für mutmaßliche Täter (1 Kor 6,1-6; 1 Tim 5,19). In vielen Rechtssystemen wird dies als „ordentliches Verfahren“ bezeichnet, das im Allgemeinen als das Recht des Angeklagten auf Verteidigung definiert wird. Wir sehen ein ordentliches Verfahren auf den allerersten Seiten der Bibel, als Gott den Vorsitz als Richter über Adam und Eva führte, nachdem sie das einzige Gesetz des Landes gebrochen und vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatten. Er erlaubte jedem von ihnen, sich zu verteidigen, bevor er sein Urteil fällte (Genesis 3).

Wann immer jemand behauptet, ihm sei Unrecht getan oder er sei missbraucht worden - sei es in sexueller oder geistiger Hinsicht -, gibt es einen mutmaßlichen Täter. Ein Mangel an guten Untersuchungsprotokollen kann dazu führen, dass sowohl den Opfern als auch den mutmaßlichen Tätern Gerechtigkeit verweigert wird, und Ungerechtigkeit auf beiden Seiten des Spektrums ist etwas, vor dem wir uns sorgfältig schützen müssen.

Für diejenigen, die sich Sorgen über die Möglichkeit falscher Anschuldigungen machen, ist es wichtig zu wissen, dass die Befürworter in diesem Bereich sich vehement für ordnungsgemäße Ermittlungsverfahren einsetzen. Sie sind sich darüber im Klaren, dass eine unzureichende Abwägung der Beweise zu falschen Schlussfolgerungen führen kann, die letztlich den Überlebenden und Schutzbedürftigen schaden. Wenn in einem Ermittlungs- oder Gerichtsverfahren Fehler zugelassen werden, kann dies die Opfer in Misskredit bringen und die Integrität der Untersuchung beeinträchtigen. Aus diesem Grund hat Tikkun einen unabhängigen Ermittler (Firefly) mit jahrzehntelanger Erfahrung auf dem Gebiet des sexuellen und körperlichen Missbrauchs ausgewählt. (https://www.fireflyisai.com/)

Der Ermittler bemüht sich nach Kräften, mit den Beschuldigten zu kommunizieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu verteidigen. Niemand, der beschuldigt wird, wird ignoriert oder es wird ihm/ihr die Möglichkeit verweigert, auf die gegen ihn/sie erhobenen Vorwürfe zu reagieren. Sollte sich der Beschuldigte dafür entscheiden, nicht zu antworten oder sich zu verteidigen, wird dies im Abschlussbericht vermerkt. Jim Holler und sein Team bemühen sich sehr, den Beschuldigten die Hand zu reichen.

Solange keine Anschuldigung vorliegt, wissen die Ermittler nicht, mit wem sie sprechen sollen, da sie nicht auf der Grundlage von Internetgerüchten oder Medienberichten arbeiten. Sie arbeiten ausschließlich auf der Grundlage von Informationen, die ihnen von mutmaßlichen Opfern/Überlebenden zur Verfügung gestellt werden, die sich bereit erklärt haben, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und auszusagen. Bislang haben Jim und sein Team über 161 Gespräche geführt und 176 Eingaben erhalten (erste Informationen von einem Beschwerdeführer und/oder Vertreter des Beschwerdeführers). Sie sind nun dabei, bei Bedarf Folgegespräche zu führen und die Beschuldigten um ihre Antworten zu bitten.

Es ist geplant, den vollständigen Bericht bis Ende Januar 2025 vorzulegen. Vielen Dank an alle, die weiterhin für diese Bemühungen beten. Bitte beten Sie für alle Beteiligten, denn der Feind hasst Transparenz und Gerechtigkeit. Er will Hass und Spaltung säen. Wir beten dafür, dass diese Untersuchung dazu beiträgt, dass im Leib der Gläubigen über die Schaffung wirksamer Systeme in unseren Bewegungen und Gemeinden gesprochen wird, die helfen, Missbrauch zu verhindern. Ebenso müssen wir im Geiste von 1. Timotheus 5,19 Gottes Wege im Umgang mit Anschuldigungen gegen Leiter befolgen und ein ordentliches Verfahren und Gerechtigkeit für alle gewährleisten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir sichere Wege für die Opfer schaffen, damit sie Missbrauch anzeigen können, ohne Angst vor Vergeltung oder Verleumdung, in dem Wissen, dass sie gedeckt, geliebt und geschützt werden. Möge Gott uns helfen!

In der Gnade des Messias,

Asher Intrater
Daniel Juster
Melva Phelps
Richard Cleary
Ron Cantor